Eine besonders lange Woche...

Hallo ihr Lieben,

 

hier mal wieder einige Neuigkeiten aus meinem Alltag.

Langsam fängt auch Frankreich an, die Städte weihnachtlich zu dekorieren, also viele Lichter an die Straßenlaternen zu hängen und ein paar ziemlich hässliche Plastiktannenbäume (nichts gegen Plastiktannenbäume - wir haben ja selbst einen, aber die waren wirklich hässlig!) überall in StGermain zu verteilen.

Anders als in Deutschland sind diese aber noch nicht seit November jeden Abend beleuchtet, sondern werden erst im Dezember angemacht.

Am Anfang unserer Straße (die ziemlich zentral vor dem Rathaus von Mareil-Marly beginnt) wurde schon eine Lichterkette mit der Aufschrift "Joyeuses Fêtes"

Anne-Sophie hat mir erzählt, dass die Franzosen aber ihre eigenen Häuser so gut wie gar nicht schmücken.

Da aber hier in der Gegend wirklich sehr viele internationale Familien wohnen, hoffe ich, wenigstens ein paar beleuchtete Häuser zu sehen!

Ich weiß nicht, ob das noch kommt, aber in den Supermärkten kann man auch nicht groß Weihnachtssüßigkeiten kaufen (Lebkuchen gibts gar nicht) - und wenn, dann sind sie meistens aus Deutschland.

Kurz gesagt wird die Weihnachtszeit hier weniger zelebriert als bei uns, was ich echt schade finde.   Wobei sie langsam immer mehr deutsche Traditionen übernehmen. 

Meine letzte Woche hat am Montag ziemlich chaotisch angefangen. 

Nachdem ich die zwei Kleinen in der Schule abgeholt hatte, hab ich mich mit den beiden auf den Weg zu Gauthiers Schule gemacht, um danach Flo beim Malkurs abzusetzen und die Jungs mit nach Hause zu nehmen. Leider hat mir das Verkehrschaos einen Strich durch die Rechnung gemacht, sodass ich schon bei Gauthier viel zu Spät war - der natürlich genervt war, dass wir nicht gekommen sind- und Flo den Anfang ihres Malkurses verpasst hat.

Anschließend haben die Jungs einfach die ganze Zeit rumgeschrien und HalliGalli gemacht.

Anne-Sophie sollte an diesem Nachmittag eigentlich bis 22 Uhr weg sein, sodass ich alles alleine händeln musste.

Plötzlich stand sie aber wieder vor der Tür und meinte, dass sie sich in der Uhrzeit geirrt hätte - ich war einfach so froh, da ich schon nach dem Autofahren ziemlich gestresst war und sie mir das Hausaufgaben erledigen mit Cyprien abgenommen hat.

Der Mittwoch war diese Woche ausnahmsweise ziemlich entspannt, auch wenn Gauthier den ganzen Nachmittag geweint hat, da er sich von seiner Mutter ziemlich ungerecht behandelt fühlt.

Ich konnte und kann ihn in diesem Punkt aber verstehen und so habe ich versucht, ein bisschen auf ihn einzureden und ihm anzubieten, mal mit Anne-Sophie zu reden, wenn es nicht besser wird.

Wir sind dann noch zusammen Fahrradfahren gegangen, das hat ihn ziemlich aufgemuntert und auch mir sehr viel Spaß gemacht.

Später habe ich ihm bei den Hausaufgaben geholfen und er hat mir erzählt, wie zufrieden seine Mama mit mir ist und wie gerne sie mich hier haben.

Mich hat das echt unglaublich gefreut, ich bin bei dem ganzen Trubel mit den Kinden echt nicht selten ziemlich fertig und so weiß ich, dass sich der Aufwand zumindest lohnt.

Abends war Anne-Sophie dann weg, sodass ich die Kinder ins Bett bringen musste.

Vorher hat sie den Kindern erlaubt, ein bisschen Fernsehn zu schauen, wenn sie bis zu einer bestimmten Uhrzeit mit dem Essen und bettfertig machen fertig sind.

Bei Flo's Essgeschwindigkeit war eigentlich klar, dass das bei ihr nichts wird mit dem Fernsehen, aber ihre Mama hätte es ihr im Endeffekt trotzdem erlaubt.

Da ich aber langsam wirklich will, dass sie sich beim Essen ein bisschen mehr beeilt und dass gewisse Regeln eben auch so gelten, wie sie aufgestellt werden, habe ich sie dann dazu gebracht, sich gegen ihren Willen zu beeilen und z.B kein Dessert mehr zu essen.

Sie hat dann die ganze Zeit geheult und geschrien, und wollte nicht dass Mama geht, einfach, weil sie wusste, dass ich strenger mit ihr sein werde.

Beim ins Bettbringen habe sie dann gefragt, ob sie so geheult hat, weil ich eben streng mit ihr war und nach einer Weile hat sie dann genickt. 

Ich habe dann ein bisschen mit ihr darüber geredet, warum ich das so mache und warum ich will, dass sie lernt, dass man nicht Ewigkeiten am Essenstisch verbringen kann.

Ich habe wirklich das Gefühl dass es hilft, ihr öfter mal ein bisschen ins Gewissen zu reden.

Die restlichen 2 Arbeitstage verliefen zeimlich unspektakulär und ich hatte auch ein bisschen Zeit, zu entspannen und ein französisches Buch anzufangen.

Aber halt, da war doch was... Richtig!

Dieses Wochenende musste ich ja, wie letztens geschrieben, durcharbeiten.

So hatte ich also nur den Freitagabend zum Freunde treffen und da bin ich dann gleich mal mit Sophia, Nathalie, Mara, Anton und Benny in "Mockingjay", also Tribute von Panem.

Auch der war wieder auf Englisch mit franz. Untertiteln, ließ sich aber super verstehen, da ich ja auch das Buch gelesen habe. Der Film lohnt sich wirklich!

Am Samstagmittag sind meine Gasteltern dann in ihr Wellnesswochenende gestartet und ich durfte Flo und Cyprien ersteinmal zu tausend Aktivitäten und Geburtstagen kutschieren, während Gauthier überglücklich "Skyfall" schauen durfte.

Flo war auf einem Geburtstag eingeladen, der zelebriert wurde, wie man das aus amerikanischen Filmen kennt. Die Familie der Freundin hatte extra eine junge Frau engagiert, die mit den Kindern den Geburtstag feiert - sie also schminkt, verkleidet, Spiele spielt und vieles mehr.

Als ich gekommen bin, um Flo abzuholen, steckte diese in einem pompösen Prinzessinenkleid und bekam am Ende mehr "Geschenke" mit nach Hause, als sie dem Mädchen geschenkt hatte.

So viel dazu, dass die Franzosen ihre Geburtstage viel weniger feiern, als in Deutschland (hatte mir Anne-Sophie erzählt, aber das war wohl wirklich eine Ausnahme).

Abends hatte ich dann auf 4 Kinder aufzupassen, da noch ein Freund von Cyp zum Essen da war.

Cyprien wollte abends nicht ohne Mama schlafen, und hat leider 1 Stunde nur geheult. 

Ich war wirklich froh, als die Kinder endlich halbwegs geschlafen haben, auch wenn sie wirklich ziemlich brav waren.

Da hatte ich mich aber etwas zu früh gefreut, da die 3 sich den kompletten Sonntagmorgen nur gestritten haben und irgendwelche französischen Schimpfwörter benutzt haben, welche ich aufgrund meines nicht vorhandenen Wortschatzes jedoch nicht als solche erkannt habe.

So hieß es dann ständig: "Katharina, hast du gehört was der zu mir gesagt hat?" Tja, manchmal schon etwas unpraktisch, der Sprache nicht mächtig zu sein.

Ich hab die Jungs dann aber zum Glück schon morgens zu einem Pfadfindertreffen fahren können, sodass ich mich nur noch um Flo kümmern musste.

Am Sonntag war das Wetter so schön, dass ich kurzerhand beschlossen habe, mit ihr den Nachmittag im Schlosspark von StGermain zu verbringen.

So haben wir zusammen gespielt, sie durfte Trampolin springen und wir haben leckere Starbucksmuffins gegessen.

War wirklich schön und mal was anderes, als immer nur zu Hause zu sein.

Nachdem ich die Jungs in Maisons-Laffitte (einem ziemlich schönen, reichen Städtchen, das für Pferde bekannt ist) abgeholt hatte, standen wir leider ewig im Stau und Flo war zu lange allein zu Hause.

Das Verkehrschaos dort war echt unglaublich, selbst wenn man meinen könnte, dass ich langsam genug Erfahrung damit habe.

Mitten im Stau klopft auf einmal ein Mann aus dem Auto hinter uns an die Tür und fragte, ob unser Auto ein Fiat Panda sei, und auf mein Ja hin meinte er dann "Oh non, j'ai perdu!". Die haben wohl gewettet, ob es einer ist oder nicht :D

Zuhause angekommen haben sich die Eltern natürlich um einiges verspätet und ich wollte einfach nur noch in mein Bett.

Es ist wirklich anstrengend, sich einfach mehrere Tage nur mit Kindern zu unterhalten, zu spielen und keine wirkliche Pause zu haben. Auch wenn die Kinder schlimmer hätten sein können, wünscht man sich doch Zeit für sich und vorallem auch Leute in seinem Alter um sich herum.

Ich hoffe, dass ich das so schnell nicht noch einmal machen muss, da man ja dann auch direkt ohne Pause in die neue Woche startet und nichts mit seinen Freunden unternehmen kann.

Jetzt ist es aber vorbei und ich kann aufatmen.

Schon bald kommt noch die Woche, in der ich mit den Kindern und der Oma alleine bin und dann fahre ich nach Deutschland!

 

Ich muss sagen, ich hoffe sehr, dass das ganze ab Januar mal wieder ein bisschen entspannter wird, da mir grade eröfnnet wurde, dass ich am Samstag schon wieder Babysitten muss...

In den nächsten Tagen kommen auch noch ein paar Bilder!

 

Ich wünsche euch eine schöne Woche und am Sonntag einen gemütlichen ersten Advent! :)

 

Katharina

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Lukas (Sonntag, 30 November 2014)

    Das klingt ja so, als müsstest du richtig arbeiten! Aber ich bin mir sicher, dass du das gut machst und die Gasteltern eh das größte Glück mit dir haben :) also halte durch und bald ist ja dann schon Weihnachten! Liebe Grüße, Lukas