Marché de Noel, Subjonctif und andere Probleme :D

Guten Abend ihr Lieben,

 

Ich hoffe ihr habt einen halbwegs entspannten Sonntag hinter euch, mit schönerem Wetter, als hier.

Es hat nämlich leider den ganzen Tag geschüttet, aber nach den vielen Sonnenwochenenden sollte ich mich eigentlich nicht beschweren.

Ich habe es mittlerweile aufgegeben, neben dem Blog auch noch immer mal wieder Tagebuch zu schreiben (das nutze ich jetzt mehr, um Eintrittskarten und ähnliches reinzukleben) und deshalb kann ich mich immer kaum noch an den Wochenanfang zurückerinnern...

Diese Woche gab es während den Arbeitsstunden immer wieder viel Trubel, ich musste leider oft laut werden und Florentine war eher wieder weniger brav, als die Wochen davor.

Jean-Luc war diese Woche mehrere Tage auf einer Dienstreise in Marseille und man muss schon sagen, dass die Kinder weniger brav sind, wenn nur die Mama zu Hause ist.

Zwischen dem Erziehungsstil meiner beiden Gasteltern liegen wirklich Welten und manchmal habe ich das Gefühl, die Kinder versuchen den ganzen Quatsch nachzuholen, den sie beim Papa nicht machen dürfen.

So gut es für mich auch meistens ist, dass Anne-Sophie meist zuhause ist, oft würde man die Kinder einfach mal gerne richtig zurechtweisen, aber das muss man halt dann größtenteils der Mama überlassen, die das aber leider zu oft bleiben lässt.

Dienstag hatte ich dann aber ein bisschen Zeit zum durchatmen, da ja Feiertag war und noch dazu schönes Herbstwetter.

Den Tag habe ich mit Leuten aus meinem Sprachkurs im Parc des Buttes-Chaumont bei einem Picknick verbracht.

Jeder hat unglaublich viel mitgebracht - von Früchten, über Cookies und Brot, bis hin zu Selbstgebackenem und Käse.

Wir haben uns nur auf Französisch unterhalten, was echt super war und gut geklappt hat.

Es war wirklich ein sehr schöner Nachmittag mit Entspannung, viel Humor, leckerem Essen und lieben Menschen - so muss das sein!

Am Mittwoch musste ich spontan länger arbeiten, da Anne-Sophies Sitzung im Rathaus um einiges länger ging, als gedacht.

Die Kinder sind nach dem Schlafengehen leider ständig wieder runterkommen, da Mama ja eigentlich um 8 zuhause sein wollte, aber immernoch nicht da war.

Hinterher hat sie sich aber auch bei mir bedankt und solange das nicht zum Dauerzustand wird, ist das voll okay.

Am Donnerstagmorgen war Florentine einfach so unglaublich frech und unmöglich gegenüber ihrer Mama, dass ich am liebsten eingegriffen hätte.

Aber wenn Anne-Sophie nicht groß was sagt, kann ich sie halt auch nicht einfach ins Zimmer schicken.

Ende dieser Woche hat meine Gastmutter aber von sich aus ziemlich lange mit mir geredet und unter anderem auch über dieses Thema.

Ihr macht das ziemlich zu schaffen, dass die Kinder bei ihr machen, was sie wollen.

Sie fragt sich auch immer wieder, wann sich Florentine ändern wird bzw. ob überhaupt.

Ich habe dann versucht, ihr ein bisschen Mut zu machen und habe angedeutet, dass wir vielleicht noch konsequenter mit Flo sein müssen (ich musste ja versuchen, ihr keinen Vorwurf zu machen...).

Aber ehrlich gesagt, hat es mich gefreut, dass sie mit mir darüber geredet hat, denn das zeigt ja, dass sie mir schon ein Stück weit vertraut.

Im Sprachkurs haben wir diese Woche kaum was anderes gemacht, außer den lieben Subjonctif.

Jaa richtig, liebe Schüler, dass ist die Zeit die es in allen anderen Sprachen nicht gibt und bei der man sich merken muss, in welchen Sätzen man sie benutzen muss (gefühlte 300 Regeln).

Das war schon in der Schule das Hassthema in Französisch und auch diese Woche habe ich nicht viel Spaß daran gefunden, zig Aufgaben zu machen, bei denen ich mir ständig die Frage stellen musste: "Benutzt man da jetzt Subjonctif oder nicht?".

Allerdings bekommt man so immerhin langsam ein Gefühl dafür und ich fange an, den Subjonctif auch wirklich öfter zu benutzen.

Am Freitagmorgen habe ich gemütlich mit Mara und Anton im Anticafé gefrühstückt und wir sind anschließend ein wenig Bummeln gegangen.

Abends sind Nathalie und Anton dann mal wieder nach StGermain in unseren Lieblingspub gekommen, einfach immer wieder entspannt dort.

Nach ein paar Fahrdiensten am Samstagmorgen habe ich Anton & Mara an der Seine getroffen. Später ist auch Benny dazugekommen und wir genossen unseren ersten Glühwein und eine Gaufre au chocolat auf dem Place de la Concorde, wo jetzt zu Beginn der Weihnachtszeit auch ein Riesenrad aufgebaut wurde.

Mehr oder weniger zufällig sind wir dann über den Weihnachtsmarkt geschlendert, der auf der Champs-Elysées eröfnnet hat.

Man muss schon sagen, sie haben sich Mühe gegeben, alle Deutschen Weihnachtsmarktköstlichkeiten (was ein Wort!:D) anzubieten. 

Aber anstatt mal irgendwas auf Deutsch hinzuschreiben, bekam man überall "German Sausage" (-> egal ob Thüringer, Rote oder Nürnberger) und "Hot wine".

Ehrlich gesagt konnten wir uns mit dem Weihnachtsmarkt aber nicht wirklich anfreunden.   Man hat sich ein bisschen gefühlt, wie in einem amerikanischen Weihnachtsfilm, möglichst kitschig und bunt.

In den Lautsprechern liefen schon am 15. November Lieder wie Stille Nacht und Santa Clause is coming to town.

Da hat man sich irgendwie ein bisschen verarscht gefühlt, Stille Nacht ist meiner Meinung nach ein Lied, dass erst ab Mitte Dezember hören kann.

Von der Gemütlichkeit eines Deutschen Weihnachtssmarktes hatte dieser hier nicht viel, zumal er direkt am Bürgersteig der Champs-Elysées liegt,die ja 8(?) Spuren besitzt.

Allerdings gab es schon ziemlich die selben Produkte zu kaufen, wie bei uns, nur vielleicht weniger Handgemachtes.

Heute morgen sind wir nocheinmal dort gewesen, aber nur weil wir ziemlich Lust hatten, die Eislaufbahn dort zu testen (im Endeffekt haben wir das aber gelassen, da die Bahn ein Witz ist und das Eis auch nicht gerade gut aussah).

Im Tageslicht sah dieser Weihnachtsmarkt nochmal deutlich weniger schön aus und so lautete Maras treffender Kommentar: "Da weint sogar der Himmel" :D

An einem Stand (der einzige mit Deutscher Schrift) konnte man eine "Zeitreise in die 70er Jahre machen, das waren dann so Räume zum Durchlaufen wie auf dem Wasen.

Alles in allem also eine etwas merkwürdige Veranstaltung :D

Am Samstagabend durfte ich mal wieder Babysitten, was einigermaßen gut geklappt hat, die Kids haben zwar am Ende alle geheult, weil beim Spielen jeder irgendetwas ungerecht fand, aber so ist das nunmal :)

Den heutigen Tag haben wir wie immer in Paris verbracht, auch wenn sich das nicht wirklich gelohnt hat.

Aufgrund des Wetters sind wir in einem Restaurant Essen gegangen (diesmal super lecker und für Paris ganz gut bezahlbar), dort ewig sitzengeblieben und später haben nochmal für einen Café den Standort (oder besser das Gebäude^^) gewechselt.

Damit wären wir bei einem der nervigsten Nachteile des AuPair-Daseins - vorallem im Winter.

Dadurch, dass man nicht in seiner eigenen Wohnung wohnt und die meisten von uns ein eher kleines Zimmer haben, kann man nicht mal eben seine Freunde zum Zuhausegammeln und Filmeschauen mitbringen.

Anton darf zum Beispiel gar keine Freunde mitbringen, ich dürfte glaub ich schon, aber ich habe einfach nicht genug Platz und in mein Zimmer kommt auch nicht wirklich genug Tageslicht rein (sodass man da jetzt nicht gerne den ganzen Tag verbringen möchte).

Jetzt ist es aber langsam ziemlich kalt und heute eben auch regnerisch, sodass wir uns auch nicht mehr zum chillen in einen Park legen können.

Meistens läuft unsere Planung also auf Café oder später Kino raus und das ist auf Dauer auch nicht ganz billig.

Wir haben beschlossen, dass wir uns bald einfach mal ein Wochenende im Spa-Hotel gönnen müssen, um so richtig abzuschalten :D

Wäre zu schön, aber natürlich nicht billig für den AuPairGeldbeutel... 

 

Nächste Woche muss ich leider das ganze Wochenende arbeiten, da meine Gasteltern 2 Tage Wellnessurlaub machen.

Aber danach habe ich dann endlich einmal wieder ein Wochenende ganz frei, das wird auch langsam Zeit.

Jetzt sind es auch nur noch etwas mehr als 4 Wochen, bis ich viele von euch und vorallem meine Familie wieder sehe!

Da bekommt Weihnachten nochmal eine Bedeutung mehr, ich kanns echt kaum noch erwarten, auch wenn ich mich hier wohlfühle.

 

Jetzt werde ich mal noch ein bisschen Hausaufgaben machen und von Wellnesshotels träumen,

 

Bis bald,

 

Katharina :)

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